Der Räuber Hotzenplotz

Otfried Preußler

Theater Ulm

Bühne / Kostüme: Monika Gora

Musik: Lanzinger Trio

Spiel: Lukas Kientzler, Nils Malten, Mona Mucke, Teresa Schergaut, Nils Willers

Premiere: 21.11.2018

Presse

 

Augsburger Allgemeine, 22.11.2018:

Eine schöne Räuberpistole im Theater Ulm

Wenn der Theaterzauber gelingt, hört man das an den „Aaaahs“ und „Oooohs“ im Publikum. Es braucht manchmal gar nicht viel, um Kinder zu faszinieren, selbst in Zeiten, in denen schon Fünfjährige auf dem Tablet ihrer Eltern spielen. Bei „Der Räuber Hotzenplotz“ nach dem gleichnamigen Buch von Otfried Preußler geht ein lautes Raunen durch die Reihen im komplett gefüllten Großen Haus, als im Bühnenhintergrund die Sterne zu leuchten beginnen. „Wie schön!“, seufzt ein Mädchen.

Ja, Kindertheater kann solche Momente erzeugen. Wenn es die Perspektive der Zuschauer einnimmt – und das sind, zumindest nicht in erster Linie, nicht die Eltern und Großeltern, sondern der Nachwuchs. Und der braucht offenbar keinen medialen Overkill, sondern lässt sich auch gerne von einem Sternenhimmel faszinieren. Oder von Nebelschwaden, die aus einer Klappe im Boden quellen. Valentin Strohs Inszenierung von „Der Räuber Hotzenplotz“ gibt den jüngsten Zuschauern viel Gelegenheit zum Staunen. Das fängt mit dem von Monika Gora gestalteten Bühnenbild an – einer großen Box, die auf den ersten Blick ein bisschen an die „Augsburger Puppenkiste“ erinnert, sich als Zauberwürfel herausstellt: Denn je nach Bühnendrehung ist sie das Haus der Großmutter, der finstere Wald, Hotzenplotz’ Räuberhöhle, das Schloss des Zauberers Petrosilius Zwackelmann oder das Verlies der in eine Unke verwandelten Fee Amaryllis. […] Dieses Märchen ist ein Statement für Entschleunigung und die Qualitäten des Theaters.

 

Südwestpresse, 22.11.2018:

Nur keine Angst

Eine Rakete? Seppel will den Räuber Hotzenplotz auf den Mond schießen! „So weit sind wir noch nicht“, sagt Kasper. Und das stimmt, mit Otfried Preußlers erstem Hotzenplotz-Abenteuer reist das Theater Ulm in die Vergangenheit – der Verweis auf das jüngst ausgegrabene Preußler-­Stück ist eine einzelne nette Pointe für große Zuschauer.

Ansonsten hat Valentin Strohs Inszenierung voll und ganz die Kinder im Auge […]

Auf der Bühne (Ausstattung: Monika Gora) steht ein hölzerner Riesenkubus zum Drehen und Ausklappen: Omas Häuschen, dann Wald, dann Räuberhöhle, aber auch Zwackelmanns Schloss und dessen Unken-Gruft.

Fotos: Martin Kaufhold