Es riecht nicht alles gut, was kracht!

Ein Karl-Valentin-Abend

Landestheater Detmold

Bühne: Kerstin Laube

Kostüme: Lothar Wollmann

Spiel: Kerstin Klinder, Dominic Betz, Michael Zalejski

Premiere: 22.5.2010

Presse

 

Lippische Landeszeitung, 26.5.2010:

"Wenn Enten sagen täten"

Kerstin Klinder jodelt bis zum Ergrauen, Dominic Betz schunkelt im bayrischen Frack. Michael von Zalejski lässt seine Finger auf dem Klavier tanzen und grinst ins Publikum. Wie verrückt! Die Zither von Karl Valentin steht allerdings nur als alpenländische Attrappe auf dem Piano: Der Karl-Valentin-Abend ("Es riecht nicht alles gut, was kracht") unter Regie von Valentin Stroh soll gar keine Kopie des Originals sein. Glücklicherweise gibt es keinen bayrischen Dialekt. Und man kann viel lachen - selbst, wenn man die Epoche der spargeldürren Kultfigur verpasst hat. […]

Eigentlich ist die Figur Karl Valentin der Witz selbst […] Die Vorlage für das Landestheater-Ensemble ist also "freilich" - wie es der Bayer sagt - eine Herausforderung. In flottem Dress […] zeigen die Darsteller ein bisschen Slapstick, meist aber inszenieren sie Wortspiele, wie sie für den bayrischen Komiker, Volkssänger, Autor und Filmproduzenten typisch waren. […] Die Zuschauer jedenfalls lachen bei der Premiere mal ganz laut, mal schmunzelnd in sich hinein. […]

Die Musik von Michael Zalejski gehört zum Episoden-Theater dazu. Das Bühnenbild (Kerstin Laube) gleicht einem Puzzle, das je nach Szene zusammengebastelt werden kann. Auch das ist wohl Teil der Inszenierung: Mit handwerklichen Geschick baute schon Karl Valentin seine Kulissen selbst. Und dann ist da noch die spitze Pinocchio-Nase: Clownesk, unterhaltsam, verrückt. Wie auch das gesamte Stück.

Fotos: Ronald Sommer